Aktuelles

Karl Gander 1855 – 1945

Johann Friedrich Carl Gander, wie er eigentlich hieß, war von 1919 – 1930 Vorsitzender der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Altertumskunde (heute Niederlausitzer Gesellschaft für Geschichte und Landeskunde). Er war Lehrer, Forscher, Autor. Seine bekanntesten Werke sind die Niederlausitzer Volkssagen von 1894 sowie die Geschichte der Stadt Guben von 1925 unter Nutzung der Vorarbeiten von Prof. Dr. H. Jentsch. Über viele Jahre betreute er die Niederlausitzer Mitteilungen und sorgte für ihr regelmäßiges Erscheinen. In 2025 ist sein 170. Geburtstag und sein 80. Todestag.

Frühjahrstagung 17. Mai 2025 in Drebkau

Die Niederlausitzer Gesellschaft für Geschichte und Landeskunde e.V. tagte am 17. Mai 2025 auf Einladung des Bürgermeisters von Drebkau, Herrn Paul Köhne, im Schloss von Drebkau. Mehrere Mitglieder der Gesellschaft waren und sind in ihrer Berufszeit, aber auch ehrenamtlich an den Forschungen in und rund um das Schloss Drebkau beteiligt gewesen. Auch die Fahne auf dem Turm hat die Gesellschaft gespendet. (Foto 1) Das Schloß bleibt ein herausragendes Beispiel dafür, wie eine Kommune sich über ein Viertel Jahrhundert für den Erhalt und um die öffentliche Nutzung eines Juwels der Niederlausitz bemüht. Einen Landesdenkmalpreis wert – wenn es den in Brandenburg derzeit geben würde. 

Vorträge: 

Dr. Alfred Roggan: „Die Herrnhuter in der wendischen Niederlausitz“ (Foto 2)

Dr. Frank Knorr: „Festung Peitz, moderne Datenverwaltung mit Geoinformation für Bauamt und Geschichtsinteressierte.“  

Nils Seethaler unterrichtete über die „Aktuelle Provenienzforschungen zur Sammlung Julius Riemer in Wittenberg“. 

Herr Matthias Hoffeine stellte die Akten „Verhandlungen und Entscheidungen des Brandenburger Schöppenstuhls“ vor. (Foto 3)

Die Referate regten zu Diskussionen und Nachfragen an. Erstaunlich vielfältig sind die sichtbaren Spuren der Herrnhuter in unserem Arbeitsgebiet – in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch zu wenig präsent. Das Areal der Festung Peitz ist beispielgebend für die Digitalisierung von historischen Stadtplänen, archäologischen Befunden und historischen Hinweisen. Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten durch Kommunen, Historiker, Bauherren, Planungsbüros und Touristikern sind für die Agierenden vor Ort hilfreich. Zudem können durch die Nutzung Kosten für Bauherren besser kalkuliert und eingespart werden. Eine Erweiterung der Datenbank und Nutzung durch andere Kommunen ist möglich und wäre von großem Vorteil.

Matthias Hoffeins wies noch einmal auf die folgenden Links zur Literatur-Recherche hin: 

https://blha.brandenburg.de/blha/de/ueber-uns/open-access

http://blha.brandenburg.de/ 

https://biblioscout.net/series/BDBUPG
https://biblioscout.net/series/VDBL
https://blha-recherche.brandenburg.de/resultatliste.aspx

In der Mitgliederversammlung der Gesellschaft wurden Termine für 2025/2026 und Inhalte besprochen. Avisiert sind die Besuche und stärkere Einbeziehung von Heimatvereinen, Museen, Universitäten und Archiven. Der Arbeitsstand zur Ausgabe Nr. 48 der Niederlausitzer Studien ist durch den Leiter der Redaktionskommission, Herrn Steffen Krestin, vorgestellt worden. Die vielfältigen wissenschaftlichen Beiträge zur Regionalgeschichte der Niederlausitz machen schon jetzt Lust auf eine spannende Lektüre. 

Aufgrund gestiegener Kosten wurde eine neue Beitragsordnung beschlossen, die neben einem vertretbar höheren Mitgliedsbeitrag auch eine kostenfreie Mitgliedschaft für Schüler und Studenten vorsieht. Diese tritt ab dem 01.01.2026 in Kraft. Hintergrund ist, dass besonders Studenten zum „Mitmachen“ animiert und innerhalb der Gesellschaft mit fachspezifischen Aufgaben im Ehrenamt betraut werden sollen.   

Die Herbsttagung ist für den 08.11.2025 in Senftenberg geplant.